Bienvenidos MÉXICO! 

Heute ist der der zweite Tag in Oaxaca.  Ralf und ich haben uns eine Pause vom Radeln und Berge besteigen gegönnt.  
Seit 11 Tagen sind wir nun gemeinsam unterwegs. In Mexico City haben wir uns getroffen. Bei Christin und ihrer netten Familie hatten wir die Möglichkeit uns zu organisieren und Bademeister-Typisch vollzufressen.  Einen ganzen Tag hatte mein Freund in der Küche unserer Gastgeber verbracht und lecker vegan gekocht! Seeeeehr lecker! Christin ist eine Lehrerin an einer deutschen Schule in Mexico City.  Sie lebt mit ihrem Mann,  der kleinen Frieda und Oma Juanita in einem schönen Viertel außerhalb des Zentrums. Über 1000 Ecken hatte Ralf den Kontakt hergestellt. Nochmals Danke für die super Unterstützung!
Aus der Stadt hinaus ging es zum ersten touristischen Highlight der Tour. Das Zelt spannen wir direkt vis a vis der Ruinen von Teotihuacan auf.  Am nächsten Morgen erklimmen wir die drittgrößte Pyramide der Welt. Sehr beeindruckt von den historischen Bauwerken verlassen wir das Ballungsgebiet von Mexiko City.  Es geht nach Südosten.  Unser nächstes Ziel: der Paso Cortez. Dieser liegt zwischen dem derzeit aktiven Vulkan Popocatepetl und der Zwillingsschwester Itzaccihual. Der Popo ist aktuell relativ unruhig, weshalb die Zufahrt leider gesperrt ist. Ständig hängt eine Rauchfahne über dem Krater und hin und wieder knallt es auch mal. Solch eine Eruption konnten wir vom Vulkangipfel das Orizaba,  unserem nächsten Ziel beobachten. 
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Der Pico de Orizaba gilt als höchster Berg Mexikos und 3 . größter Nordamerikas. Über die Höhe ist man sich in der Fachwelt nicht ganz einig. Davon dass der Berg eine imposante Erscheinung gibt und sicher einen super Ausblick bietet, sind sogar die Laien überzeugt. Wir auch! Deshalb müssen wir auch hoch auf diesen Berg. Wie? Leider nicht mit dem Bike. Im Nest Atzitzintla am Fuß des Vulkans bauen wir unser Basecamp auf. Mit 6 Liter Wasser,  dicken Klamotten für eine eisige Nacht vorbereitet und Essen für eine halbe Fussballmannschaft machen wir uns in der Früh des 25.11. mit unseren Wanderrucksäcken auf den Weg zum Gipfel. Am Vorabend konnten wir im Dorf historische Steigeisen und Eispickel besorgen. Mit etwas Improvisationstalent machen wir da Material wieder bergtüchtig. Die Nacht vor der Gipfelb3steigung schlafen wir auf einer Hütte auf 4660 m. Dank eines Zufalls nimmt uns ein Mitarbeiter des Observatoriums für einen Teil des Weges zur Hütte mit seinem Pick up mit. Die letzten 900 Hm steigen wir noch selbst auf. Außer uns niemand da. Leider ändert sich das am späten Abend und wir kommen aufgrund des Trubels in der Hütte nicht so richtig zum Schlaf. 2 Uhr verlassen die unruhigen Gäste endlich die Herberge…bis 3 Uhr wieder die scheppernde Blech Tür aufspringt. Ich werfe die nächsten ungebeten Gäste direkt wieder raus. Unglaublich. Sie gehen sogar.  6.30 Uhr machen wir uns mit der aufgehenden Sonne ebenfalls auf den Weg zum Gipfel. Noch bevor wir diesen erreichen, haben wir die unruhigen Geister der Nacht überholt. Die Luft wird merklich dünn!  Bis etwa 5400 m können wir relativ einfach aufsteigen.  Der Untergrund ist locker, aber mit etwas Aufmerksamkeit technisch nicht anspruchsvoll. Danach folgt eine fest gefrorene Schneepassage bis zum Gipfel. Unser mindestens 50 Jahre altes Equipment funktioniert hervorragen. Das Gipfelerlebnis auf über 5600 m ist unglaublich. Um uns ein Wolkenmeer.  Der erloschen Krater direkt neben dem Gipfelkreuz.  Auch von der Nordseite kommen Bergsteiger. Kopfstand am Gipfel, Eine ordentliche Brotzeit und schon geht es wieder in den Abstieg. 1 h 45 min später sind wir an der völlig überfüllten Hütte. Es ist Wochenende.  Aufstieg hatte uns übrigens knapp 4h gekostet. Wieder haben wir Glück.  Auf der Ladefläche eines Jeeps von Bergführen der Region werden wir mit ins Tal genommen.

Am Folgetag unserer Wanderung satteln wir wieder die Bikes.  Das nächste Ziel heißt Oaxaca.  Über abgelegene Bergstraßen sind wir weitere drei Tage unterwegs. Die Landschaft ist beeindruckend vielfältig.  Kiefernwälder wechseln sich mit Bergnebelwäldern, eine lange Abfahrt führt fast 2000 Tiefenmeter in eine andere Welt. Glühende Sonne, gigantische Kakteen, verdorrtes Gras und ein paar Stachelsträucher. Menschen treffen wir nur wenige. Kurz vor einem Anstieg aus der Schlucht heraus treffen wir eine Prozession von Bikern. Etwa 300 Teilnehmer, größtenteils mit Singlespeed-Rädern fahren in 4 Tagen von Puebla nach Oaxaca. Voran mehrere Trucks mit Heiligenfiguren auf der Ladefläche. Es ist kein Rennen, sondern tatsächlich eine religiöse Prozession zu Ehren der Jungfrau von Juquila. Mädels sind nicht dbei. Auf den teils abenteuerlich ausgestatteten Bikes kämpfen sich die Amigos den Anstieg hinauf. Allergrößter Respekt!  1800 Hm ohne Schaltung! Ohne Sportbekleidung – Jeans und Kapuzenpullis sind Standard!  Bikeschuhe? Fehlanzeige. Aber Enthusiasmus!  Ralf und ich profitieren von der erstklassigen Verpflegung mit Obst. Am Abend rollen wir in der Weltkulturerbestadt Oaxaca ein. Unsere Begleiter haben 40 km vorher ihr Tagesziel erreicht und lassen sich noch einen Tag Zeit zur Ankunft in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. In einem veganen Restaurant stoßen wir mit IndioBier auf Ralfs 15000sten! Kilometer seit seinem Start in Alaska an. Chapeau! Im Hintergrund läuft ein Film auf Leinwand: „Leningrad Cowboys go es America“. Eine erstklassiges Filmerlebnis in russisch-englischem Kauderwelsch,  jedoch fast komplett auf Dialoge verzichtend. Dazu spanische Untertitel. Sehr geil! 


Unsere PausenTage haben wir traditionell schon seit jeher ähnlich gestaltet….Ausschlafen in einem Hostel,  langes ausgiebiges Frühstück nach einem reichen Beutezug zum nahe gelegenen Markt. Dann Auskundschaften wo man noch mehr noch besseres Essen bekommt. Das ganze wird mit einem kurzen Kulturausflug aufgepeppt.  Was wir dabei  erlebt haben, seht ihr in der Bildergallerie.  Bei einem Besuch in Oaxaca darf natürlich die Besichtigung der Ruinen von Monte Alban nicht fehlen. Das Volk der Zapotek hatte hier zwischen 300…900 n. Chr. seine Blütezeit.  Sehr eindrucksvoll!  

Morgen Düsen wir weiter.  Nächstes Ziel: San Christobal im Süden Mexicos. Bis dahin. Kette rechts! Ride on!…und euch eine schöne Adventszeit!


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