Mexicos Süden – Oaxaca & Chiapas

¡Hola Amigos! 

Eine weitere aufregende Etappe durch den Süden Mexicos liegt hinter Ralf und mir. In meiner Vorstellung von Mexikos Landschaft,  geprägt von wilden ItaloWestern mit Bud Spencer und Terence Hill, hätten wir in zerrupften Klamotten durch glutheisse Wüste mit Kakteen und Fliegenschwärmen strampeln müssen….der Schweiß in Strömen fließend …besonders beim Verzehr von Bohnen mit Chili am Lagerfeuer…und beim lautstarken Rülpsen und Furzen (der Bohnen wegen)…hätten wir auch immerwieder mal eine paar Fliegen den Garaus gemacht… Doch die Realität sieht – wen überrascht’s? – ganz anders aus! Okay…ein paar Sachen stimmen…darauf gehe ich nicht nicht näher ein… Aber! Mexico ist unglaublich abwechslungsreich. Natürlich gibt es die typische Wüste mit den riesigen Kakteen.  Doch eher selten auf unserer Route.  In den Bergen durchfahren wir tropische Regenwälder. Aus dem Nichts stürzen Wasserfälle in die tiefen Schluchten. Schier endlos Anstiege führen durch Pinienwälder und entlang unglaublich steiler Maisfelder, die dem Wald abgerungen worden sind. Vereinzelt liegen kleine Dörfer an die Bergrücken angeschmiegt oder im Flußtal, aufgezogen wie an einer Perlenkette. Und plötzlich Szenenwechsel. Ein langer Downhill oder schlichtweg nur die andere Seite des Berges und wir stehen in einer neue Landschaft. Statt schattiger Wälder brennt die Sonne unerbittlich.  Außer den dürren Ästen der alles überwuchernden Dornenbüsche und einzelner Kakteen kein schattiges Plätzchen. So dünn sind wir trotz eines durchschnittlichen Tagespensums von etwa 100 Kilometern und über 1000 Höhenmetern noch nicht geworden, dass wir uns da verstecken könnten 😉 Also weiter bei über 40°C. Kein Tag ist langweilig!  Und wenn es nicht die die Highlights an der Strecke sind, so freuen wir uns zumindest über jede folgende Mahlzeit…


    Von Oaxaca sind wir zunächst weiter nach Süden geradelt. Nach ein paar Kilometer auf der Route des Mezcal….Agaven Schnaps! …die Brennereien am Straßenrand kaum zählbar…beginnt nach der touristisch interessanten Stadt Mitla der Anstieg ins Bergland.  Schon bald endet der Straßenbelag. Drei Tage lang nur Schotter- und Lehmpisten! Genial! In den wenigen BergDörfern indigene Bevölkerung in traditioneller Kleidung. Meist skptisch, aber nie unfreundlich werden wir Exoten zur Kenntnis genommen. Alles was wir benötigen finden wir in den kleinen Tiendas.  Freundlich hilft man uns, wenn der Weg unklar ist. Woher kommt ihr? Wohin geht ihr? Am  Tag treffen wir kaum mehr als 10 Autos. Am Ende der kleinen Offroad Tour stehen „nur“ 250 Kilometer aber fast 6000 Höhenmeter auf dem Tachometer! Ab Ciudad Ixtepec wird der Schnitt wieder angeglichen. Auf einer gut ausgebauten Straße Radeln wir von 200 m Meereshöhe wieder ins Hochland von St. Christobal de Las Casas auf etwa 2500 m.

    Die Highlights unterwegs: Die Cascada El Aquacero!  Wunderschöne Wasserfälle in einem beeindruckenden Canyon. 700 Stufen führen von unserem exklusiven Camp zu den besten Duschen der Reise. Schaut selbst….die Bilder sprechen für sich!

    Zweites Highlight: Der Canon de Simidero.  Zwischen Tuxtla und Chiapas de Corza liegt der Rio Grijalva.  Dieser wurde mit einer riesigen Staumauer (261 m hoch)zu einem See aufgestaut. Dieser füllt seit den 80 er Jahren den Canyon. Wie in einem tropischen Fjord kommt man sich vor. Die Wände erreichen bis zu 1000m Höhe.  Beeindruckt bestaunen wir das Naturerlebnis vom Boot aus. Leider haben wir die Schwimmflügel vergessen,  sonst wären wir die 32 Kilometer durch den Canyon geschwommen 😉 Die Krokodile….heißen in spanisch übrigens Cocodrilos…hätten wir in den Schwitzkasten genommen 🙂

    Den Abend verbringen wir im beschaulichen Chiapas de Corza bevor wir auf 70 Kilometern bis zu unserem wohlverdienten – meinen wir! –  Pausentag in St. Christobal nochmal 2200 Höhenmeter ohne Unterbrechungen hinauf kurbeln müssen. Das lebhafte Städtchen strotz nur so von Leben. Wir geraten direkt in einen lautstarken Umzug zu Ehren Der Jungfrau von Guadeloupe hinein. Überall knallen Silvesterfeuerwerke und an jeder Ecke spielen Bands. Die traditionellen Mariachi Combos sind die Coolsten!!! Die Stadt ist offensichtlich ein Eldorado für Hippies aus aller Welt. Die Stimmung ist sehr entspannt. Hippies, Mexicaner, die indigene Bevölkerung und Touristen bilden einen angenehmen Mix. Man fühlt sich trotz der Fülle an touristischer Angebote nicht davon bedräng. Als Ruhe liebender Radreisender fühlt man sich da auch mal schnell erschlagen davon…

    Noch zwei Tage bis wir Guatemala erreichen.  Dort wird uns dann in der Weihnachtszeit unser Freund Kimme einholen und bis Kolumbien begleiten!  Fetzt! Euch zu Hause und in der Welt eine gute Zeit, entspannte Adventstage und alle Freuden die damit zusammenhängen! Lässt euch die Plätzchen schmecken… Hasta luego! 


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